Fledermausschutz des NABU Ravensburg

Quartierverlust gefährdet die Existenz dieser außergewöhnlichen Geschöpfe

Der NABU-Ravensburg sieht seine Hauptaufgabe in der Entwicklung des Artenschutzes und dem Erhalt der natürlichen Vielfalt im Raum Ravensburg. Somit versuchen wir Habitate von geschützen Arten zu erhalten bzw. weiterzuentwickeln.

 

Hier nimmt der Fledermausschutz eine wichtige Rolle ein - stehen doch die 23 in Oberschwaben vorkommenden Fledermausarten allesamt auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.

 

Das Image der Fledertiere, wie sie aus biologischer Sicht richtig heißen, ist leider nicht das Beste. Aus diesem Grund versuchen wir mit Veranstaltungen wie der "Fledermausnacht" oder auch "bat-night" die naturinteressierte Bevölkerung über die Lebensweisen in der Natur zu informieren. Und wenn man in der chinesischen Kultur recherchiert, bedeutet das chinesische Wort "Fu" zum Einen "Fledermaus" und zum Anderen "Glück". Wir freuen uns, wenn diese Glücksbringer unsere Artenvielfalt in Oberschwaben bereichern.

 

 

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Die Fledermäuse in Ravensburg freuen sich über ihre Unterstützung!

Bild: Große Hufeisennase Fledermausschutz NABU Ravensburg
Große Hufeisennase Foto: F. Schwab

Seit über 50 Millionen Jahren gibt es Fledermäuse in Deutschland - die letzten 50 Jahre haben sie allerdings an den Rand der Ausrottung gebracht. Nahrungsmangel, zum Beispiel durch den Einsatz von Insektiziden oder durch den Verlust an landschaftlicher Vielfalt, Quartierverlust sowie Quartiersmangel sind die wichtigsten Ursachen für einen dramatischen Rückgang der Fledermauspopulationen in Deutschland.

Doch auch der Straßenverkehr fordert Opfer unter den Fledermäusen: Mit ihrem sonst so perfekten Ortungssystem können sie sehr schnelle Objekte wie Autos anscheinend nicht richtig erfassen. Die Zahl der zufällig gefundenen "Unfallopfer“ ist vermutlich nur ein winziger Bruchteil der tatsächlichen Zahl.

Weltweit gibt es etwa 950 Fledertierarten. Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus und Wasserfledermaus sind die häufigsten Vertreter der in Deutschland vorkommenden 23 einheimischen Arten. In Baden-Württemberg sind fast alle von ihnen zu bestaunen. 

Die heimischen Fledermäuse fressen vor allem Insekten. Auch kleine Arten kommen pro Nacht auf 4.000 Mücken. Das Mausohr verdrückt im Laufe des Sommers sogar ein Kilogramm Insekten. Leider lauert in der Beute auch eine Gefahr: Insekten sind vielfach durch Pflanzenschutzmittel oder andere Chemikalien belastet. Die mit der Nahrung aufgesammelten Gifte häufen sich im Fledermauskörper und schwächen die Tiere selbst oder ihren Nachwuchs. So stehen alle diese wendigen Flieger auf der Roten Liste, einige Arten sind vom Aussterben bedroht. 

Quartierverlust und der Mangel an adäquaten Unterkünften sind weitere Faktoren, die unsere heimischen Fledermausarten bedrohen.

Bild: Bartfledermaus NABU Ravensburg Fledermausschutz
Dieses Bild zeigt eine schlafende Bartfledermaus in ihrem Quartier hängend. Foto: F. Schwab

 

Zahlreiche Arten benötigen Gebäude als Sommer- oder Winterquartiere; dies können z.B. Kirchen, Wohnhäuser oder auch Scheunen sein. Die Stiftung Naturschutzfonds hat die Aktion „Fledermaus, komm ins Haus“ ins Leben gerufen: Sie zeichnet vorbildliche Fledermausquartiere aus, denn wer Fledermäusen die Möglichkeit eines Quartieres bietet, trägt zum Erhalt dieser faszinierenden und nützlichen Geschöpfe bei und leistet einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Fledermäuse sind von Frühjahr bis Herbst aktiv. Im Flug beobachten lassen sie sich nach Einbruch der Dämmerung, denn sie fliegen nachts. Tagsüber suchen sie an ungestörten Orten Unterschlupf.

Waldfledermäuse bevorzugen zum Beispiel verlassene Spechthöhlen oder den Spalt hinter loser Rinde. In Gebäuden nutzen sie zum Beispiel Dachböden, Mauerspalten oder andere Hohlräume als Quartier. Den Winter verbringen alle einheimischen Fledermäuse in frostfreien Höhlen, Stollen oder Kellern und halten Winterschlaf.

Bild: Abendsegler NABU Ravensburg Feldermausschutz Höllwald
Fledermaus in Aktion: Abendsegler beim Abflug aus einer natürlichen Baumhöhle, wie es sie noch zum Beispiel im Höllwald in Ravensburg gibt. Foto: E. Menz