Moore - Stellschrauben für Klima und Natur

Der Schutz der Moore muss vorangetrieben werden


Die Morgensonne kämpft sich durch die Nebelschwaden, die feuchte Kälte macht die Finger klamm, tief versinken die Stiefel im Morast: Alle kennen die typischen Moorbilder, aber kaum einer verbindet sie mit unserer Heimat. Moore – so meinen viele – gibt es in Schottland, Russland und Nordamerika, aber nicht bei uns.

Dabei war Baden-Württemberg über Jahrtausende reich an Mooren. Leider ist von diesem Reichtum heute nur noch wenig zu sehen: 95 Prozent aller ursprünglichen Moore unseres Landes sind bereits entwässert, abgetorft und unter Maisäckern verschwunden. Das ist nicht nur schade, sondern für den Wasserhaushalt schädlich, für die Tier- und Pflanzenwelt fatal und für das Klima katastrophal: Zehn Prozent aller weltweiten Kohlendioxid-Emissionen stammen aus geschädigten und zerstörten Mooren. Im Torf ist weltweit rund ein Drittel des Kohlenstoffvorrates der Erde gebunden, mehr noch als in den Wäldern der Erde. Daher bremsen lebendige Moore auch bei uns den Klimawandel wirksam ab.

Moore zu erhalten und zu renaturieren bedeutet, mit hoher Effizienz gleichzeitig Natur- und Klimaschutz zu betreiben – und den Menschen einmalige Naturerlebnisse zu ermöglichen. Der NABU fordert Politik und Verwaltung auf, den Schutz der Moore mit höchster Priorität zu versehen und energisch voranzutreiben.

hier geht es zum download   NABU Naturschutzziele 2015 

Naturschutzziele


  • Bis 2015 werden für mindestens die Hälfte aller geeigneter Moorflächen Renaturierungskonzepte erarbeitet und bis 2020 umgesetzt.
  • Bis zum Jahr 2015 werden 30 Prozent der 2010 noch ackerbaulich genutzten Torflagerstätten in Grünland umgewandelt. Bis 2020 steigt der Anteil auf 50 Prozent.
  • Ab dem Jahr 2015 nimmt die Fläche der Feuchtwiesen auf (an)moorigen Standorten in Baden-Württemberg kontinuierlich zu.

NABU-Kernforderungen

  • Das Land muss ein Moorschutzprogramm aufstellen und dieses mit 15 Millionen Euro pro Jahr ausstatten.
  • Die Agrarpolitik der EU und des Landes muss auf Moorschutz ausgerichtet werden